Fachkraft für Impfmanagement

Schutzimpfungen gehören zu den effektivsten Präventionsmaßnahmen in der Medizin. Für einen ausreichenden Impfschutz zu sorgen, ist daher eine wichtige ärztliche Aufgabe. Viele Tätigkeiten, die im Rahmen der Erbringung von Impfleistungen anfallen, kann die Ärztin/der Arzt an qualifizierte Medizinische Fachangestellte[1] delegieren. Neben der zeitlichen Entlastung der Ärztin/des Arztes erlangt das Arbeitsfeld der Medizinischen Fachangestellten, bspw. durch erweiterte Aufgaben und höherer Verantwortung, mehr Attraktivität.

Die fortgebildete Fachkraft für Impfmanagement verfügt über die nötige Qualifikation, um die Ärzteschaft beim Impfen zu unterstützen – vom ersten Blick in den Impfausweis am Empfang, über die Organisation von Auffrischimpfungen über Recall-Systeme, bis hin zur späteren Abrechnung von Impfleistungen und dem Bezug sowie die sachgerechte Lagerung von Impfstoffen. In der Fortbildung zur Fachkraft für Impfmanagement wird viel Wert auf Praxis und Anwendung des Erlernten gelegt, und zwar sowohl in Form von Übungen am Modell als auch im Rahmen der Erstellung einer Hausarbeit, die alle Teilnehmenden basierend auf ihrem Arbeitsalltag ausarbeiten.

Medizinische Fachangestellte erwerben im Rahmen der Delegation folgende arztunterstützende und arzt-entlastende Kompetenzen. MFA:

  • führen die Vorbereitung, und Nachbereitung von Impfungen durch,
  • sind mitwirkend im Rahmen der Durchführung von Impfungen tätig,
  • sind mit den rechtlichen und medizinischen Grundlagen von Schutzimpfungen vertraut,
  • kennen die organisatorischen Grundlagen des Impfmanagements und wenden diese bei unterschiedlichen Leistungsträgern sachkundig an,
  • verfügen über relevantes Fachwissen im Bereich der Schutzimpfungen und wenden dieses an,
  • beherrschen fachspezifische Verwaltungsaufgaben in den Bereichen Qualitätssicherung, Datenerfassung, Abrechnung und Dokumentation unter Berücksichtigung des Datenschutzes,
  • führen das Beschaffungs- und Lagermanagement von Impfstoffen durch,
  • wenden im Sinne des „lebenslangen Lernens“ neues Wissen, neue Methoden sowie Arbeitstechniken und -verfahren an.

Die Fortbildung ist mit 40 Unterrichtseinheiten (UE) in Form eines berufsbegleitenden Lehrganges strukturiert, der fachtheoretischen und fachpraktischen Unterricht umfasst. Die Anfertigung einer Hausarbeit ist ebenfalls Bestandteil der Fortbildung und dient im Zusammenhang mit der anschließenden Präsentation als Lernerfolgskontrolle.

Für die Teilnahme wird vorausgesetzt:

  • eine Berufsausbildung und erfolgreiche Prüfung zur/zum Medizinischen Fachangestellten oder eine vergleichbare dreijährige Berufsausbildung in einem medizinischen Fachberuf

Hier ein Überblick über Inhalte und Stundenverteilung:

Modul 1: Rechtliche und medizinische Grundlagen von Schutzimpfungen10 UE
Modul 2: Organisation des Impfmanagements14 UE
Modul 3: Hausarbeit zum Impfmanagement in der Praxis 8 UE
Modul 4: Erfahrungsaustausch zum Impfmanagement 8 UE

Die Fortbildung ist einem Zeitraum von höchstens zwei Jahren zu absolvieren.

Anerkennung:

Das Musterfortbildungscurriculum kann als Wahlteil für die Aufstiegsqualifikation „Fachwirt/ -in für ambulante medizinische Versorgung“ anerkannt werden.


[1] Die verwendeten Personen- und Berufsbezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechter.