Rheumatologie

mailRheuma ist eine Volkskrankheit, die künftig noch mehr an Bedeutung gewinnen wird. Derzeit leiden etwa 20 Millionen Menschen in Deutschland an rheimatischen und muskuloskelettalen Erkrankungen. Medizinische Fachangestellte[1] unterstützen Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Delegation bei der Planung, Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen. Dafür bedarf es einer strukturierten Fortbildung für Medizinische Fachangestellte.

Diese Fortbildung zielt auf Vertiefung und Erweiterung von Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten im Bereich der fachspezifischen Versorgung von Patienten mit rheumatologischen Erkrankungen. Es vermittelt Kompetenzen und Inhalte, die über das Niveau der Ausbildung deutlich hinausgehen, um die Versorgung von Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen zu verbessern.

Teilnehmer sollen in Diagnostik und Therapie rheumatologischer Krankheitsbilder:

  • Ärztinnen und Ärzte bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von diagnostischen Maßnahmen und Messungen (Scores) einschließlich fach- und situationsgerechter Plausibilitätsprüfung unterstützen,
  • Patientinnen und Patienten im Diagnose- und Therapieprozess begleiten und Koordinations- und Überleitungsaufgaben durchführen, auch an Schnittstellen der fachärztlichen ambulanten und der stationären Versorgung, und dabei aktuelle Vertrags- und Versorgungsformen berücksichtigen,
  • mit Patienten und Angehörigen während des Aufenthalts in der Praxis oder Klinik situationsgerecht kommunizieren und zur aktiven Mitwirkung und zu Verhaltensänderungen motivieren,
  • bei rheumatologischen Notfällen angemessen handeln,
  • begleitende Dokumentations- und Verwaltungsaufgaben durchführen und Ärztinnen und Ärzte in der Organisation sozialer und rehabilitativer Leistungen bei beeinträchtigter Teilhabe des Patienten unterstützen,
  • im Sinne des „lebenslangen Lernens“ neues Wissen, neue Methoden sowie Arbeitstechniken und -verfahren selbstständig umsetzen.

Die Fortbildung ist in Form eines berufsbegleitenden Lehrganges mit 120 Unterrichtseinheiten (UE) strukturiert, der fachtheoretischen und fachpraktischen Unterricht (100 UE) umfasst und strukturierte praktische Übungen (20 UE) enthält.

Für die Teilnahme wird vorausgesetzt:

  • eine Berufsausbildung und erfolgreiche Prüfung zur/zum Medizinischen Fachangestellten oder zur/zum Arzthelfer/in oder nach dem Pflegeberufegesetz oder eine Ausbildung in der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege (bis 31.12.2019)

und

  • eine mindestens zweijährige Tätigkeit in einer ambulanten Praxis/ Einrichtung in der die Behandlung von Rheumapatienten erfolgt. 

Hier ein Überblick über Inhalte und Stundenverteilung (120 UE):

Modul 1: Kommunikation und Gesprächsführung   8 UE
Modul 2: Wahrnehmung und Motivation   8 UE
Modul 3: Medizinische Grundlagen 20 UE
Modul 4: Diagnostische Verfahren   6 UE
Modul 5: Medikamentöse Therapie 10 UE
Modul 6: Begleitende Versorgungsmaßnahmen   3 UE
Modul 7: Praxisorganisation   3 UE
Modul 8: Spezifische Gesprächsführung mit Rheumakranken   7 UE
Modul 9: Koordination / Durchführung bei der Erstellung der Diagnose und des Behandlungsplans 15 UE
Modul 10: Koordination und Durchführung von Therapiemaßnahmen 12 UE
Modul 11: Koordination und Organisation von Sozialmaßnahmen / strukturierte Schulungen   4 UE
Modul 12: Patientenschulungen   2 UE
Modul 13: Telemedizin   2 UE

Die Fortbildung ist in einem Zeitraum von höchstens fünf Jahren zu absolvieren.

Die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten sind in Form einer mindestens 30-minütigen schriftlichen Lernerfolgskontrolle nachzuweisen.

Anerkennung:

Die Module 1 und 2 können durch die Landesärztekammern innerhalb eines Zeitraumes von fünf Jahren nach Absolvierung auf das Musterfortbildungscurriculum „Fachwirt/in für ambulante medizinische Versorgung“ angerechnet werden.


[1] Die verwendeten Personen- und Berufsbezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechter.