Kardiologie

Die Kardiologie befasst sich mit einem großen Spektrum an Krankheiten, die das Herz und das Kreislaufsystem betreffen, von Bluthochdruck über Herzschwäche und Herzinfarkt bis zu Herzklappenentzündungen. Herz-Kreislauferkrankungen treten vor allem bei älteren Menschen auf und werden angesichts der verkürzten Liegezeiten im Krankenhaus zunehmend von niedergelassenen Kardiologen behandelt.

Medizinische Fachangestellte[1] begleiten Patienten fachgerecht und unterstützen den Arzt oder die Ärztin bei allen Schritten, von der kardiologischen Diagnostik über die medikamentöse Versorgung bis zur telemedizinischen Überwachung.

Die Fortbildung vermittelt Kenntnisse und Fähigkeiten, die weit über das Niveau der Ausbildung hinausgehen.

Folgende Handlungskompetenzen werden vermittelt. Medizinische Fachangestellte:

  • entlasten Ärzte in der kardiologischen Fachpraxis oder -abteilung bei der Diagnose und Therapie von Herzkreislaufkrankheiten,
  • unterstützen Ärzte bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung ambulanter sowohl nicht-invasiver als auch invasiver diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen,
  • assistieren Ärzten bei der kardiologischen Diagnostik und führt auf Anweisung Untersuchungen selbstständig durch,
  • begleiten Patienten im Diagnose- und Therapieprozess und koordinieren die Überleitung von der ambulanten zur stationären Versorgung. Dabei berücksichtigen sie aktuelle Vertrags- und Versorgungsformen,
  • beherrschen eine strukturierte Kommunikation und motivieren Patienten zur Teilnahme an Disease-Management-Programmen, Schulungen oder sonstigen Maßnahmen zur Verhaltensänderung und Prävention. Nach der Teilnahme an speziellen Lehrgängen können selbst Patientenschulungen durchgeführt werden.
  • wirken bei der Erstellung und Überprüfung des Medikamentenplans mit, kontrollieren die Antikoagulation und versorgen Patienten nach ärztlicher Weisung mit oralen Antikoagulanzien oder Heparin,
  • wenden nach ärztlicher Weisung telemedizinische Verfahren im Rahmen kontinuierlicher Überwachungsmaßnahmen an,
  • unterstützen Ärzte bei der Überprüfung des Behandlungserfolgs der eingesetzten Maßnahmen und führen die erforderlichen Dokumentations- und Verwaltungsaufgaben durch,
  • unterstützen Ärzte bei der Organisation sozialer Dienste und von Reha-Leistungen, falls der Patient oder die Patientin in Aktivität und Teilhabe beeinträchtigt ist,
  • setzen im Sinne des lebenslangen Lernens neues Wissen, neue Methoden, Arbeitstechniken und -verfahren selbstständig um.

Die Fortbildung ist mit 120 Unterrichtseinheiten (UE) in Form eines berufsbegleitenden Lehrgangs, der fachtheoretischen und fachpraktischen Unterricht sowie praktische Übungen umfasst, strukturiert. Das Curriculum besteht aus zwei Blöcken, die für die Qualifikation beide erforderlich sind, aber unabhängig voneinander angeboten werden.

Für die Teilnahme wird vorausgesetzt:

  • Berufsausbildung und erfolgreiche Prüfung zur/zum Medizinischen Fachangestellten bzw. Arzthelfer/in oder eine vergleichbare Ausbildung in einem medizinischen Beruf

und

  • angemessene einschlägige Berufserfahrung

Hier ein Überblick über Inhalte und Stundenverteilung:

Block A (40 UE): Patientenbetreuung und Informationsmanagement in der kardiologischen Praxis

Modul 1: Kommunikation und Gesprächsführung  8 UE
Modul 2: Wahrnehmung und Motivation  8 UE
Modul 3: Interaktion mit chronisch kranken Patienten  8 UE
Modul 4: Patientenschulung  8 UE
Modul 5: Patientenbetreuung in Spezialsprechstunden  8 UE

Block B (80 UE): Assistenz in der kardiologischen Diagnostik und Therapie

Modul 6: Koordination und Organisation von Therapie- und Sozialmaßnahmen16 UE
Modul 7: Hausbesuche und Versorgungsplanung  4 UE
Modul 8: Medizinische Grundlagen, Untersuchungsverfahren, Therapien46 UE
Modul 9: Telemedizin14 UE

Die Fortbildung ist in einem Zeitraum von fünf Jahren zu absolvieren.

Die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten sind in einer schriftlichen Lernerfolgskontrolle nachzuweisen, diese besteht aus einer 45minütigen Überprüfung:

30 % der Fragen betreffen die Inhalte von Block A,

70 % der Fragen betreffen die Inhalte von Block B.

Anerkennung:

Die Module 1, 2, 3, 6 und 7 decken sich mit Elementen anderer Fortbildungen und können somit auf weitere Curricula angerechnet werden. Die entsprechenden sind Nachweise erforderlich.


[1]   Die verwendeten Personen- und Berufsbezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechter.