Prävention bei Jugendlichen und Erwachsenen

Der Bereich Prävention bei Jugendlichen und Erwachsenen gewinnt zunehmend an Bedeutung und bietet spannende Aufgaben für Medizinische Fachangestellte[1] (MFA). MFAs unterstützen Ärzte bei der Organisation und Durchführung von Präventionsmaßnahmen, von der Bewegungsförderung bis zur Suchtprävention, von der Mutterschaftsvorsorge bis zu Impfberatungen. Darüber hinaus wirken MFAs bei Früherkennungsuntersuchungen mit, motivieren und schulen Patienten und ihre Angehörigen.

Das Curriculum vermittelt die dafür erforderlichen Fähigkeiten und Kompetenzen in Theorie und Praxis. Dabei gehen die Inhalte deutlich über das Niveau der Ausbildung hinaus.

Folgende Handlungskompetenzen werden vermittelt. Medizinische Fachangestellte:

  • motivieren Patienten und Angehörige zur primären und sekundären Prävention, indem strukturiert und aktivierend mit ihnen kommuniziert wird,
  • unterstützen Ärzte bei der Planung, Durchführung und Nachbereitung insbesondere von Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen, der Impfberatung und weiteren Präventionsmaßnahmen,
  • erarbeiten gemeinsam mit der Patientin bzw. dem Patienten und den Familien gesundheitsbezogenes Wissen,
  • motivieren Patienten zu gesundheitsförderlichem Verhalten und üben entsprechendes Handeln mit ihnen ein,
  • organisieren und moderieren Schulungen für Patienten und Angehörige und wenden dabei Präsentationsmedien und -techniken an,
  • fördern die individuellen Ressourcen der Patienten und deren Angehörigen und berücksichtigen dabei individuelle Ziele und Bedürfnisse,
  • organisieren den internen und externen Informationsfluss,
  • beobachten Patienten und haben dabei insbesondere mögliches Missbrauchs- und Suchtverhalten im Blick,
  • führen begleitende Maßnahmen zur Koordination, Organisation und zum Qualitätsmanagement durch und
  • setzen im Sinne des „lebenslangen Lernens“ neues Wissen, neue Methoden sowie Arbeitstechniken und -verfahren selbstständig um.

Die Fortbildung ist mit 80 Stunden in Form eines berufsbegleitenden Lehrgangs, der fachtheoretischen und fachpraktischen Unterricht sowie eine Hausarbeit umfasst, strukturiert.

Für die Teilnahme wird vorausgesetzt:

  • Berufsausbildung und erfolgreiche Prüfung als Medizinische/r Fachangestellte/r oder Arzthelfer/in bzw.
  • eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung in einem anderen medizinischen Fachberuf mit angemessener Berufserfahrung.

Hier ein Überblick über Inhalte und Stundenverteilung (64 Stunden):

Modul 1: Kommunikation und Gesprächsführung   8 Stunden
Modul 2: Wahrnehmung und Motivation   8 Stunden
Modul 3: Moderation   8 Stunden
Modul 4: Primäre Prävention 26 Stunden
Modul 5: Sekundäre Prävention   8 Stunden
Modul 6: Tertiäre Prävention   2 Stunden
Modul 7: Organisation, Kooperation und Qualitätsmanagement   4 Stunden
Hausarbeit und Kolloquium16 Stunden

Die Hausarbeit dient der Anwendung des Gelernten an einem praxisbezogenen Thema. Sie soll fachliche und methodische Kompetenzen in integrierter Form abbilden.

Die Fortbildung ist in einem Zeitraum von fünf Jahren zu absolvieren.

Der Lernerfolg ist in Form einer Präsentation im Rahmen eines Kolloquiums nach Vorlage der Hausarbeit zu überprüfen und nachzuweisen.

Anerkennung:

  • Die Module 1, 2 und 3 decken sich mit Elementen anderer Fortbildungen. Aufgrund des Modulprinzips sind abgeleistete Teilkomponente innerhalb eines Zeitraumes von fünf Jahren nach Absolvierung anzuerkennen, sofern sie diesem Curriculum gleichwertig sind. Die Teilnhame an den Modulen ist nachzuweisen.
  • Haben die Teilnehmenden bereits eine Hausarbeit im Rahmen des Curriculums „Prävention im Kindes- und Jugendalter“ erstellt, kann diese angerechnet werden.

[1] Die verwendeten Personen- und Berufsbezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechter.