Gastroenterologische Endoskopie

Im Bereich der gastroenterologischen Endoskopie sind Mitarbeiter[1] mit einschlägigen Spezialkenntnissen zunehmend gefragt. Damit eröffnet sich ein interessantes Arbeitsfeld für Medizinische Fachangestellte: das Aufgabenspektrum umfasst zu einen die Assistenz bei endoskopischen Eingriffen, invasiven und nicht-invasiven Verfahren, inklusive Vor- und Nachbereitung aller damit verbundenen Maßnahmen. Zum anderen die Übernahme der Betreuung der Patienten und das sich kümmern um organisatorische sowie Verwaltungsaufgaben.

Das Curriculum vermittelt die dazu erforderlichen Kompetenzen und geht deutlich über das Niveau der Ausbildung hinaus.

Folgende Handlungskompetenzen werden vermittelt. Medizinische Fachangestellte:

  • unterstützen die Ärzte bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge der gastrointestinalen endoskopischen Diagnostik und Therapie,
  • verfügen über eingriffsbezogene, pathophysiologische Kenntnisse,
  • übernehmen die Vor- und Nachbereitung der Endoskopieeinheit, inklusive der beim Eingriff benötigten Instrumente, Materialien und Geräte,
  • unterstützen Ärzte fach- und situationsgerecht bei der Durchführung diagnostischer und therapeutischer invasiver und nicht-invasiver Verfahren,
  • sind mit den Arbeitsabläufen bei allen gängigen gastroenterologischen Untersuchungsverfahren vertraut,
  • führen fachspezifische Hygienemaßnahmen durch und überwachen diese,
  • kümmern sich um die Vorbereitung, Überwachung und Nachsorge der Patienten,
  • verfügen über notfallspezifische Kompetenz und besitzen Grundkenntnisse über Medikamente, die in der Gastroenterologie verwendet werden, inklusive Zytostatika,
  • kennen die tätigkeitsbezogenen Rechts- und Arbeitsschutzvorschriften und
  • erledigen Organisations- und Verwaltungsaufgaben.

Die Fortbildung mit 120 Unterrichtseinheiten (UE) ist in Form eines berufsbegleitenden Lehrgangs, der fachtheoretischen und fachpraktischen Unterricht sowie ein Praktikum integriert, strukturiert.

Für die Teilnahme wird vorausgesetzt:

  • Berufsausbildung und erfolgreiche Prüfung zur/zum Medizinischen Fachangestellten bzw. Arzthelfer/in oder ein vergleichbarer Abschluss.

Der Grundkurs ist für MFA ohne spezielle Berufserfahrung gedacht.

Voraussetzung für die Teilnahme am Aufbaukurs ist:

  • entweder der Besuch des Grundkurses oder
  • eine abgeschlossene Ausbildung zur/zum MFA in einer Einrichtung mit Schwerpunkt Gastroenterologie oder
  • eine mindestens zweijährige einschlägige Berufserfahrung in einer Einrichtung mit Schwerpunkt Gastroenterologie.

Hier ein Überblick über Inhalte und Stundenverteilung:

Grundkurs (44 UE)

Modul 1: Grundlagen der Gastroenterologie und gastroenterologischen Endoskopie12 UE
Modul 2: Instrumenten-, Geräte- und Materialkunde16 UE
Modul 3: Mitarbeit bei endoskopischer Diagnostik und Therapie  8 UE
Modul 4: Verwaltung und Organisation  8 UE

Praktikum (16 UE)

Das Praktikum ist in einer Einrichtung mit gastroenterologischem Schwerpunkt zu absolvieren.

Aufbaukurs (60 UE)

Modul 1: Spezielle Gastroenterologie und gastroenterologische Endoskopie16 UE
Modul 2: Hygiene12 UE
Modul 3: Patientenüberwachung  8 UE
Modul 4: Medikamente  4 UE
Modul 5: Anästhesieverfahren und Notfälle  8 UE
Modul 6: Recht und Arbeitsschutz  4 UE
Modul 7: Dokumentation, Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement  6 UE

Am Ende des Gesamtlehrgangs findet eine insgesamt 30-minütige Prüfung in schriftlicher und mündlich-praktischer Form statt.

Anerkennung:

Medizinischen Fachangestellten mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung in einer Einrichtung mit Schwerpunkt Gastroenterologie wird die Teilnahme am Grundkurs erlassen. Dies gilt auch für Medizinischen Fachangestellten mit mindestens zweijähriger einschlägiger Berufserfahrung in einer solchen Einrichtung.

Das Musterfortbildungscurriculum kann als Wahlteil für die Aufstiegsqualifikation „Fachwirt/ -in für ambulante medizinische Versorgung“ gemäß § 1 Abs, 4 in Verbindung mit § 54 Berufsbildungsgesetz durch die Landesärztekammern anerkannt werden.


[1] Die verwendeten Personen- und Berufsbezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechter.