Ambulantes Operieren in der Augenheilkunde
Ambulante Operationen vom Glaukom bis zur Lidkorrektur spielen in der Augenheilkunde eine große Rolle. Für diese Eingriffe ist kompetente Assistenz unerlässlich. Medizinische Fachangestellte[1] (MFA) unterstützen die Ärztin bzw. den Arzt in allen Phasen des Eingriffs – von der Vorbereitung des OP-Raums bis zur Kontrolle der Vitalfunktionen während des Eingriffs.
Das Aufgabenspektrum besteht nicht nur in der operationstechnischen Assistenz sowie Vor- und Nachbereitung aller damit zusammenhängenden Maßnahmen, sondern auch in der situationsgerechten Betreuung der Patienten sowie in der Abwicklung aller anfallenden organisatorischen und verwaltungsbezogenen Aufgaben, einschließlich des Qualitätsmanagements.
Diese Fortbildung macht fachlich fit für den Einsatz im OP und vermittelt Kompetenzen, die deutlich über das Niveau der Ausbildung hinausgehen.
Folgende Handlungskompetenzen werden vermittelt:
- Unterstützung der Ärzteschaft bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge ambulanter Augenoperationen,
- eingriffsbezogene und pathophysiologische Kenntnisse,
- Übernahme der Vor- und Nachbereitung der OP-Einrichtung inklusive der Instrumente, Materialien und Geräte, die für den Eingriff benötigt werden,
- Unterstützung der Ärzte fach- und situationsgerecht während der Operation,
- Durchführung von fachspezifischen Hygienemaßnahmen und Überwachung dieser,
- Vorbereitung, Überwachung und Nachsorge der Patienten,
- notfallspezifische Kompetenz,
- Übernahme von begleitenden Dokumentations- und Verwaltungsaufgaben, einschließlich des Qualitätsmanagements,
- selbstständiges Umsetzen neuen Wissens, neuer Methoden sowie Arbeitstechniken und -verfahren im Sinne des „lebenslangen Lernens“.
Die Fortbildung ist mit 120 Stunden in Form eines berufsbegleitenden Lehrgangs, der fachtheoretischen und fachpraktischen Unterricht (96 Stunden) sowie ein Praktikum (24 Stunden) enthält, strukturiert.
Für die Teilnahme wird vorausgesetzt:
- eine Berufsausbildung und erfolgreiche Prüfung zur/zum Medizinischen Fachangestellten bzw. Arzthelfer/in oder zur Krankenschwester bzw. zum Krankenpfleger
und
- eine mindestens sechsmonatige Tätigkeit in einer ambulanten Augen-OP.
Hier ein Überblick über Inhalte und Stundenverteilung (120 Stunden):
Modul 1: Grundlagen der Augenheilkunde | 20 Stunden |
Modul 2: Instrumente, Geräte und Materialien | 8 Stunden |
Modul 3: Mitarbeit bei augenärztlichen Operationen | 12 Stunden |
Modul 4: Peri- und intraoperative Patientenbetreuung | 6 Stunden |
Modul 5: Spezielle augenärztliche Operationen | 12 Stunden |
Modul 6: Hygiene | 12 Stunden |
Modul 7: Medikamente | 2 Stunden |
Modul 8: Anästhesieverfahren und Notfälle | 8 Stunden |
Modul 9: Verwaltung, Organisation, Dokumentation | 8 Stunden |
Modul 10: Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung | 6 Stunden |
Modul 11: Recht und Arbeitsschutz | 2 Stunden |
Praktikum | 24 Stunden |
Das Praktikum findet in strukturierter und dokumentierter Form in maximal zwei Einrichtungen statt, die nicht mit der Arbeitgeber-Praxis der/ des MFA identisch sind und die auf die Behandlung des vorderen und hinteren Augenabschnittes spezialisiert sind. Dies können Universitätskliniken, Krankenhäuser, Privatkliniken, OP-Zentren oder OP-Praxen sein. Sie sollten ein Qualitätsmanagement-Zertifikat vorweisen können.
Die gesamte Fortbildung ist innerhalb von 12 Monaten zu absolvieren.
Am Ende der Fortbildung findet eine schriftliche und eine mündlich-praktische Prüfung von insgesamt 30 Minuten statt. Zur Prüfung zugelassen wird, wer
- mindestens 90 % des Unterrichts besucht hat
- den Nachweis über das Praktikum vorlegen kann.
[1] Die verwendeten Personen- und Berufsbezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechter.